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Trinationale Region Eifel-Ostbelgien-Éislek: Neuausrichtung der Kooperation im Dreiländereck Ostbelgien, Luxemburg und Rheinland-Pfalz. Präsentation der gemeinsamen Vision für den Funktionalen Raum Eifel-Ostbelgien-Éislek.

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Trinationale Region Eifel-Ostbelgien-Éislek: Neuausrichtung der Kooperation im Dreiländereck Ostbelgien, Luxemburg und Rheinland-Pfalz. Präsentation der gemeinsamen Vision für den Funktionalen Raum Eifel-Ostbelgien-Éislek. 

 

Ostbelgien, Luxemburg und Rheinland-Pfalz stärken ihre grenzüberschreitende Zusammenarbeit und legen einen Schwerpunkt auf den Grenzraum Eifel/Ardennen. Der Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Oliver Paasch, Luxemburgs Minister für Raumentwicklung, Claude Turmes, und die Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und für Europa, Staatssekretärin Heike Raab, unterzeichneten hierzu am Mittwoch in Luxemburg - Clervaux eine gemeinsame Absichtserklärung. „Unsere Länder haben nicht nur gemeinsame Grenzen, sondern teilen einen stark verflochtenen gemeinsamen Arbeits-, Lebens-, Kultur- und Sprachraum“, erklärten Ministerpräsident Oliver Paasch, Minister Claude Turmes und Staatssekretärin Heike Raab. Das Gebiet liegt inmitten eines einzigartigen Natur- und Kulturraums im Herzen der Großregion.

 

Konkret beabsichtigen die drei Partner, das Dreiländereck im Gebiet Eifel-Ostbelgien-Éislek zu einem „Funktionalen Raum“ im Rahmen des Programms Interreg A „Großregion“ zu entwickeln. Dieses Programm fördert grenzüberschreitende Kooperationen in der Großregion, deren Gipfelpräsidentschaft Rheinland-Pfalz derzeit innehat. „Funktionale Räume“ sind eine Neuheit dieses Programms und können europäische Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) erhalten und eigenständig verwalten. Als Grundlage für eine solche Förderung haben die Partner die „Trinationale Region Eifel-Ostbelgien-Éislek“ im Interreg-Kooperationsprogramm angemeldet.

 

Es bestünden gute nachbarschaftliche Beziehungen und zahlreiche grenzüberschreitende Kooperationen auf Ebene der lokalen Akteure, mit vielen gemeinsamen europäischen Förderprojekten, betonten die politischen Akteure. „Bislang gibt es in der Region jedoch keine strategische Koordination der grenzübergreifenden Zusammenarbeit. Dies wollen wir zukünftig ändern“, erklärte Minister Claude Turmes. „Wir betonen damit unseren gemeinsamen Willen, Hindernisse in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zu beseitigen und uns für eine Förderung der europäischen Grenzregionen auch in der Zukunft einzusetzen“, unterstrich Ministerpräsident Oliver Paasch. „Dieser Raum ist durch seine Lage und die gemeinsame Sprache und Geschichte als europäischer Pilotraum für die grenzüberschreitende Kooperation geradezu prädestiniert“, sagte Staatssekretärin Heike Raab.

 

Die Unterzeichnung der Absichtserklärung ist der Startpunkt für einen Prozess, um durch die Erarbeitung einer gemeinsamen Strategie langfristig die Potenziale im Grenzraum Eifel/Ardennen besser zu nutzen und aufeinander abzustimmen, die Teilräume aktiv zu fördern sowie die Lebensqualität und die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen für die Bewohnerinnen und Bewohner zu verbessern.

 

Eine Förderung des funktionalen Raums „Trinationale Region Eifel-Ostbelgien-Éislek“ hängt von einer ganzheitlichen Strategie sowie einer Verwaltungsstruktur zur Umsetzung dieser Strategie ab. Deshalb wurde eine Raumanalyse durchgeführt. Hierzu fanden zwei Workshops in St. Vith und Prüm statt. Die Workshops richteten sich hauptsächlich an lokale Akteure, die hier gemeinsam Synergien und Potentiale der Region identifizieren konnten. „Der funktionale Raum Eifel-Ostbelgien-Éislek verpflichtet sich dem Ziel einer "bürgernäheren Großregion", erklärt Claude Turmes. „Gemeinden und lokale Akteure sollen von Anfang an im Rahmen eines aktiven Prozesses einbezogen und motiviert werden, eigene Projekte, die die Umsetzung einer grenzüberschreitenden gemeinsam abgestimmten Entwicklung unterstützen, zu erarbeiten, über sie zu entscheiden und zu realisieren. Es geht also darum, die Bürger*innen selbst einzubeziehen,“ betont Claude Turmes weiter. Darauf aufbauend werden die Partner nun eine territoriale Strategie ausarbeiten sowie eine grenzüberschreitende Governance für den Raum einrichten. 

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