Im Beisein des zuständigen Ministers für Raumentwicklung, Claude Turmes, kam am 21. September 2023 die „Uewersauer-Stauséikommissioun“ zusammen, um Bilanz der Saison 2023 zu ziehen. Nach einigen Personalwechseln nach den Kommunalwahlen vom 11. Juni 2023 war die Sitzung zudem eine gute Gelegenheit für alle Beteiligten, sich mit den neuen Gesichtern vertraut zu machen. Nach Einschätzung der Mitglieder der Kommission - zuständige Ministerien, Verwaltungen, Gemeinden, Naturpark Uewersauer und lokale Akteure – ist die Saison 2023 abgesehen von einigen negativen Vorkommnissen insgesamt positiv zu bewerten.
„Ich freue mich, dass wir heute ein positives Fazit der Saison 2023 ziehen und bereits die ersten Weichen für weitere Verbesserungen für die Saison 2024 legen konnten. Ein zukünftiger Schwerpunkt soll die Verbesserung der Barrierefreiheit am Stausee sein, wobei die Umsetzung eines Konzepts nach dem Vorbild der französischen ‚handyplages‘ in Betracht gezogen wird.“ so Claude Turmes, Minister für Raumentwicklung.
Minister Turmes zeigt sich erfreut darüber, dass die Anstrengungen der unterschiedlichen staatlichen, regionalen und lokalen Akteure, die im Rahmen der 2020 gegründeten Stauseekommission zusammenarbeiten, immer mehr Früchte tragen. „Ich bedanke mich bei allen, die auch in der Saison 2023 wieder dazu beigetragen haben, das touristische Besuchererlebnis sowie die Lebensqualität der Anwohner rund um den Stausee zu verbessern, die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten und gleichzeitig auf Natur- und (Trink-)Wasserschutz zu achten. Dies gilt vor allem für die Gemeinden, das SEBES, die Mitarbeiter von Polizei, CGDIS, Ponts & Chaussées, Mobilität, Tourismus, sowie für den Naturpark Öewersauer. Ich möchte zudem die Gelegenheit nutzen, Ranger Tom Schmit meinen ausdrücklichen Dank auszusprechen, der während der Badesaison besonders gefordert ist und auch beziehungsweise gerade an den Wochenenden unermüdlich dafür Sorge trägt, die Besucher bei Bedarf an die Verhaltensregeln am Stausee zu erinnern. Ich freue mich, dass wir heute ein positives Fazit der Saison 2023 ziehen und bereits die ersten Weichen für weitere Verbesserungen für die Saison 2024 legen konnten. Eine wichtige Herausforderung für die Zukunft ist beispielsweise die Verbesserung der Barrierefreiheit rund um den Stausee. Deshalb soll geprüft werden, ob ein Konzept nach dem Vorbild der französischen „handyplages“ stellenweise auch am Stausee umgesetzt werden könnte.“
Vielbeschäftigter Ranger trotz ruhiger Saison
Aufgrund des regnerischen Sommers verlief die Saison vergleichsweise ruhig. Vor allem an sonnigen Wochenenden zog der Stausee jedoch wie gewohnt zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland an, mit dem stärksten Besucherandrang am Wochenende vom 24. Juni. Mehr als die Hälfte der Besucher stammte aus Luxemburg; während der Hauptsaison kamen daneben die meisten Besucher aus Belgien, den Niederlanden und Frankreich. Wie in den vergangenen Jahren musste Stauséi-Ranger Tom Schmit uneinsichtige Gäste regelmäßig an die vor Ort geltenden „Benimmregeln“ erinnern, die allen einen angenehmen Aufenthalt ermöglichen sollen, ohne dass Natur- und (Trink-)Wasserschutz darunter leiden. Unter den häufigsten Verstößen fanden sich Müllverschmutzung, offenes (Grill-)Feuer sowie unerlaubtes Fischen. Zudem wurde das aufgrund erhöhten Blaualgenvorkommens ab September herrschende Schwimmverbot häufig ignoriert.
Fortschritte beim Besuchermanagement
Wie zu Beginn der Saison angekündigt, wurde das Parkraummanagement rund um den Stausee dank eines Parkleitsystems verbessert. So wird die reale Parkplatzauslastung bereits an der Nationalstraße angezeigt, um eine erfolglose Einfahrt in die Ortslage zu vermeiden. Besuchermanagement beginnt jedoch bereits vor der Anreise: Die Webseite www.visit-stausei.lu gibt seit dieser Saison eine Prognose über die Auslastung der Region am folgenden Wochenende, sodass sich Interessierte im Falle einer wahrscheinlich hohen Besucherdichte am Stausee frühzeitig überlegen können, ob sie nicht stattdessen eine der zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten in der Region besuchen wollen. Die Website bietet ebenfalls einen guten Überblick über die Alternativangebote in der Region.
Weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Besuchermanagements sollen in den nächsten Monaten folgen, mit dem Ziel, nicht nur das Erlebnis für die Besucher, sondern auch die Lebensqualität der Einwohner vor Ort zu verbessern sowie Tourismus mit Natur- und Wasserschutz in Einklang zu bringen. So ist beispielsweise die digitale Bereitstellung der Ge- und Verbotskataloge von Naturschutz- und Wasserschutzgebieten auf der Plattform „Digitize the planet“ (https://digitizetheplanet.org/) in der Vorbereitung. Auf infrastruktureller Basis rückt z. B. die Umsetzung der Hängebrücke, die Boulaide und Burfelt miteinander verbinden wird, Schritt für Schritt näher. So liegen der Gemeinde Boulaide mittlerweile die entsprechenden Genehmigungen von Naturverwaltung und Wasserwirtschaftsamt vor.
Ausbau und Verbesserung des Mobilitätsangebots
Neben dem erwähnten Parkraummanagement wurde in Punkto Mobilität auch das Angebot rund um den Stausee verbessert. So wurde vor allem die Taktung der Stauseenavette (RGTR Linien 155/157) an Wochenend- und Feiertagen für die Saison 2023 erhöht; ein Angebot, das insbesondere von Wanderern gerne genutzt wurde.
Auch das Angebot des Vëlossummer, der in der Stauseeregion am Wochenende vom 29.-30. Juli auf der 19,4 km langen Strecke zwischen Goebelsmühle und Lultzhausen stattfand, wurde erneut positiv aufgenommen.
Informationen zur „Uewersauer-Stauséikommissioun“
Seit 2020 kommen unter Leitung des Ministers für Raumentwicklung, Claude Turmes, alle zuständigen Ministerien in einer interministeriellen Kommission jeweils vor und nach jeder Saison mit ihren zuständigen Verwaltungen, den Gemeindevertretern und dem Naturpark Öewersauer zusammen, um sich ein Bild von der Situation zu machen und gemeinsam über mögliche Anpassungen zu entscheiden. Zudem treffen sich auf regionaler Ebene die Gemeinden, die Polizei, der CGDIS, die SEBES, der ORT, die Wasser‑, Natur- und Straßenbauverwaltungen und jeweils ein Vertreter aus dem Ökonomie-, dem Umwelt- und dem Raumplanungsministerium unter Federführung des Naturparks Öewersauer regelmäßig in der regionalen Stauseekommission. Die regionale Kommission „Uewersauer Stauséi“ trifft sich in der Regel mindestens zweimal im Jahr.